Unternehmen mit mindestens 30 % Frauen in Führungspositionen sind im Schnitt 15–19 % profitabler und innovativer. In der Architektur heißt das: mehr soziale Relevanz, nachhaltig geplante Räume und eine höhere Akzeptanz von Bauprojekten in der Gesellschaft.

Weibliche Perspektiven steigern nachweislich die Qualität unserer Lebensräume – von inklusiven Quartieren bis zu nutzerorientierten Gebäuden. Vielfalt ist hier kein Bonus, sondern ein Wettbewerbsvorteil.

In der Arbeitswelt allgemein gilt: Frauen sind heute in fast allen Branchen ein zentraler Treiber für Innovation, Ressourceneffizienz und Teamdynamik. Studien zeigen, dass gemischte Teams schneller Probleme lösen, Kreativität steigern und resilienter auf Krisen reagieren. Dennoch bestehen nach wie vor strukturelle Hürden – von ungleichen Aufstiegschancen bis hin zu Lohnunterschieden –, die nicht nur individuelle Karrieren, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen ausbremsen. Wer Vielfalt gezielt fördert, investiert heute in die Zukunftsfähigkeit seiner Organisation.

Trotzdem bleibt der Weg in der Architektur steinig: fehlende Aufstiegschancen, starre Arbeitsmodelle und begrenzte Sichtbarkeit führen dazu, dass viele Architektinnen den Beruf vorzeitig verlassen.

Und das, obwohl bereits über 60 % der Architekturstudierenden weiblich sind. In der Praxis aber liegt ihr Anteil nur noch bei 34 %, und Führungspositionen sind zu zwei Dritteln männlich besetzt. Das ist nicht nur eine Frage der Gerechtigkeit, sondern vor allem eine der Zukunftsfähigkeit der gesamten Baukultur.